Einer, der Not sieht und handelt – Caritas Kinderdorf Irschenberg

Einer, der die Not sieht und handelt

Wolfgang Hodbod geht in Ruhestand, nach 32 Jahren als Leiter des Caritas Kindorf IrschenbergÜber drei Jahrzehnte lang standen für Wolfgang Hodbod die Kinder im Mittelpunkt seiner Arbeit. Nun wurde der Leiter des Caritas Kinderdorfs in Irschenberg in den Ruhestand verabschiedet. Um ihrem Dorfleiter einen würdigen Abschied zu bereiten, lud das Leitungsteam am Donnerstag, 27. April langjährige Weggefährten, ausgewählte ehemalige Betreute und Mitarbeitende sowie die frühere Kinderdorfleitung von den Schwestern von der Heiligen Familie zu einer Feier ein. In ihren Dankesreden im Prälat-Müller-Saal würdigten Ilse Aigner, Präsidentin des Bayerischen Landtages, Caritas-Vorständin Gabriele Stark-Angermaier, Landrat Olaf von Löwis of Menar und Irschenbergs 1. Bürgermeister Klaus Meixner seine beruflichen Verdienste, die weit über seine Funktion als Geschäftsführer hinausgehen.

V.l.n.r.: Klaus Meixner, Olaf von Löwis, Wolfgang Hodbod, Ilse Aigner, Gabriele Stark-AngermaierSo betonte die Vorsitzende des Fördervereins Caritas Kinderdorf Irschenberg e.V., Ilse Aigner: „Getreu Ihrem Motto „Not sehen und handeln“ haben wir Sie alle als einen zuverlässigen, warmherzigen und lösungsorientierten Ansprechpartner, aber auch meinungsstarken Vertreter der Interessen der Kinder und des Kinderdorfs kennen und schätzen gelernt.“ Der Landrat von Miesbach, von Löwis, dankte „Mister Kinderdorf“, der bei seinem Amtsantritt deutschlandweit der Jüngste in einer solchen Position war, für sein unglaubliches Wirken und sein Lebenswerk. Während Bürgermeister Meixner die gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde und sein Engagement als Vorsitzender im Förderverein Helfer vor Ort Irschenberg e.V. hervorhob. Einen besonderen Gruß richtete er an Schwester Evodia, die Ehrenbürgerin Irschenbergs ist, und gemeinsam mit Schwester Rosa und Henriette aus München kam.

Früh erkannte Hodbod, dass sich durch gesellschaftliche Entwicklungen die Aufgaben in der Kinder- und Jugendhilfe verändern und schuf gemeinsam mit den öffentlichen Jugendhilfeträgern neue Lösungen. Unter seiner 32-jährigen Regie entwickelte sich das Caritas Kinderdorf mit seinen zunächst rein stationären Hilfen für Mädchen und Jungen, die nicht bei ihren Eltern aufwachsen können, zu einem Anbieter von vielfältigen teilstationären, schulischen und ambulanten Hilfsprogrammen für Kinder, Jugendliche und Familien in der ganzen Region. In kurzen Ansprachen lobten die Leiterinnen der Caritas-Zentren in Miesbach und Pfaffenhofen, Petra Schubert und Pia Klapos, sowie Schulleiter Thomas Wimmer die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit ihm, die stets von hoher fachlicher Kompetenz und Sachlichkeit geprägt war.

Bei der Verabschiedung durch das Leitungsteam des Kinderdorfs standen der Mensch Wolfgang Hodbod und seine Persönlichkeit im Mittelpunkt. Es wurden Anekdoten über seine Sparsamkeit, Sauberkeits- und Ordnungsliebe sowie seine Fähigkeiten als Grillmeister erzählt, der sich persönlich um das Wohl der Belegschaft kümmerte. Bereichsleiter Geralf Fuhr hob seine ausgeprägte Hilfsbereitschaft hervor: „Unser Chef ist einer, der die Not sieht und handelt. Ob er nun Kinder, die um 3 Uhr morgens von der Polizei vorbeigebracht wurden, bei sich zuhause unterbringt, im Schneegestöber auf der Autobahn evakuierte Urlauber in unserer Turnhalle unterbringt oder geflüchtete Minderjährige in einem Haus beherbergt und sich dafür zusammen mit dem damaligen und ebenfalls anwesenden Jugendamtsleiter vom Kreis Rosenheim, Johannes Fischer, vor Gericht verantworten zu müssen. Hannes Klapos charakterisierte ihn als jemanden, der das Gras wachsen höre und ein Gespür für Trends habe. „Mit seiner Innovationskraft trieb Herr Hodbod stetig neue Konzepte voran und konnte mit Ehrgeiz und Motivationskraft seine Leute mitreißen“, resümierte der Verwaltungsleiter.

Ein Dank auch an Familie HodbodFür Beate Hodbod und die beiden Töchter Franziska und Rebecca gab es Blumensträuße als Dankeschön für die entbehrungsreiche Zeit. Diakon Andreas Maier spendete den Abschiedssegen und Wolfgang Hodbod dankte den Anwesenden und seiner Familie, wobei er betonte, wie weitreichend die Entscheidung war, mit seiner Familie ins Kinderdorf zu ziehen, wo seine Kinder gemeinsam mit den Kinderdorfkindern aufgewachsen sind. So war für ihn das Kinderdorf immer mehr als ein Arbeitsplatz. Es war ein Zuhause. Abschließend dankte er den Anwesenden für ihr Kommen und gab seinen persönlichen Ausblick: „Ich freue mich auf den neuen Lebensabschnitt und bin dankbar für die vielen wunderbaren Erfahrungen und Begegnungen, die ich in meiner Zeit als Leiter des Caritas Kinderdorfs erleben durfte. Jetzt bin ich ein Ehemaliger des Kinderdorfs. Das ist schön, denn zukünftig werde ich zu all den Festen, Ausflügen und Feiern hier eingeladen und kann mich bedienen lassen. “ Auch in seiner Zeit als Rentner möchte er der großen Kinderdorffamilie weiter aktiv verbunden bleiben und sich weiterhin als Mitglied des Fördervereins und der Stiftung des Caritas Kinderdorfs für die Unterstützung und Förderung der Kinder, Jugendlichen und Ehemaligen einsetzen.

Nachdem die rund 50 Gäste von jugendliche Servicekräfte aus dem Kinderdorf zum Büfett geladen wurden, entwickelte sich unter ihnen ein reger Austausch, bei dem noch viele Geschichten aus den letzten 32 Jahren erzählt wurden.

Pressemitteilung und Fotos: BFL RELATIONS Marketing + Management

 

Und so berichtet MK-online über die Verabschiedung von Wolfgang Hodbod -> zum Bericht

 

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