Familie Josef - wie der heilige Josef in die Familie kam – Caritas Kinderdorf Irschenberg

 

50 Jahre Kinderdorf Irschenberg - 50 bunte Geschichten

 

50 Jahre Caritas Kinderdorf Irschenberg

 

Ein „Vater“ wacht über Haus 3

 

Der heilige Josef ist Namenspatron der Familie Josef und Haus 3 im Kinderdorf IrschenbergIm Frühling 2018 zogen die ersten Kinder mit mir in das Haus 3. Noch bevor die ersten Kinder eintrafen musste jedoch erst das Haus eingerichtet werden.

Aus den über 30 Umzugskartons kam ganz unterschiedliches Inventar bestehend aus Geschirr, Küchenutensilien, Campingausrüstung, Büroartikel, Spielzeug, Bücher, Ordner, und vieles mehr hervor. All diese Dinge kamen teilwiese aus aufgelösten Kinderdorfgruppen. In jedem Gegenstand steckte schon ganz viel Geschichte die wir nun weiterschreiben durften.

In einem Karton mit Weihnachtsdekoration kam eine altmodische Statue des heiligen Josefs hervor. Mein erster Impuls war, dass diese Kunstrichtung mir eigentlich gar nicht gefällt und ich wollte sie gleich wieder in den Umzugskarton zurücklegen. Während ich sie in den Händen hielt und mich wunderte wer sich sowas anschafft, lud mich diese Statue jedoch ein über ihre Geschichte nachzudenken. Wo kam sie wohl her? Wer hatte sie gekauft oder geschenkt bekommen? Wo hatte sie früher ihren Platz, wo stand sie schon überall? Welche Hoffnungen waren an diesen Heiligen geknüpft? Es fühlte sich dann irgendwie verkehrt an die Statue in den Karton zu „entsorgen“. Sie bekam für‘s erste einen Platz in einer kleinen Nische im Büro bis ich eine schönere Alternative als den Umzugskarton für sie gefunden hätte. Wie sich das Haus dann im Laufe der Zeit immer mehr mit Leben füllte und auch das Team stand, widmeten wir uns der Frage, welcher Figur aus den Reihen der Heiligen am besten zu unserer Familiengruppe passen könnte.

Da wir hauptsächlich sehr kleine Kinder hatten und unsere zwei Grundschulkinder nicht christlich und schon gar nicht katholisch sozialisiert waren, war es schwer mit den Kindern über „Heilige“ zu sprechen, da ihnen das alles sehr fremd war. Daher holte ich für einen befreundeten Pfarrer zur Unterstützung mit in´s Boot, welcher mit den Kindern auf Entdeckungsreise durch die christliche, katholische „Welt“ ging. Die Kinder erfuhren so auf kindgerechte Art die wichtigsten „Basics“ des katholischen Glaubens. Wir nutzten für diese Treffen gerne die Hauskapelle im Kinderdorf. Dort stand eine große aus Holz geschnitzte Darstellung vom heiligen Josef mit Jesus als ca. 10jährigem. Unsere ältesten Kinder waren ungefähr im Alter dieser Jesusdarstellung. Das war bemerkenswert, da man Jesus meistens als Baby dargestellt sieht. Auf jeden Fall kreuzte uns der Heilige Josef somit ein weiteres Mal unseren Weg und war im Hintergrund immer mit dabei als die Kinder in dieser Kapelle vom christlichen Glauben hörten.

Irgendwann bei einem dieser Treffen tauchte bei mir der Gedanke auf, dass es diesem Josef eigentlich ganz ähnlich ging wie mir als Hausmutter bzw. uns als Team. Er übernimmt die Verantwortung für ein Kind, dass nicht sein eigenes ist. Wir hörten von seinen Zweifeln, Ängsten und Sorgen, ob er dieser großen Aufgabe gerecht werden könnte und wir sahen auch da Parallelen zu unserer Arbeit. Es gäbe noch viel zu darüber zu berichten welche Impulse wir bei der Auseinandersetzung mit seiner Person fanden. Ein Gedanke war z.B. auch, dass in einem Haus mit hauptsächlichen weiblichen Verantwortlichen ein Mann, eine „väterliche Komponente“, nicht verkehrt wäre.

Letztendlich inspirierte unseren Pfarrer unsere Auseinandersetzung mit dem heiligen Josef zu einem selbstgeschriebenen Theaterstück. Er packte die Ergebnisse aus unseren Gruppengesprächen inkl. aller unserer Zweifel und Fragen hinsichtlich des Glaubens in ein Theaterstück. Mit der Aufführung dieses Theaterstückes an unserer Haustaufe fand dieses Projekt einen festlichen Höhepunkt und Abschluss. Der Hausheilige war gefunden!

Die Kinderdorfleitung schenkte uns zur Haustaufe die große, geschnitzte Holzfigur aus der Kapelle. Sie steht nun auf unserer Eckbank in der Küche und ist somit täglich in unserem Alltag mit dabei. Die Kinder können den Heiligen und das Jesuskind nicht nur anschauen sondern auch anfassen, Blümchen und gebasteltes dazustellen. Ja- und die altmodische Statue aus dem Umzugskarton durfte aus ihrer Nische raus und steht nun direkt am Fensterbrett bei unserem Arbeitsplatz im Büro. So manches Stoßgebet geht von diesem Platz an den „Hausvater“ aber auch viel Dankbarkeit wenn sich Dinge gut fügen und trotz vieler Herausforderungen es immer irgendwie gut weiter geht.

Daniela Teichner
Hausmutter Familie Josef

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