Neuer Schutz- und Lebensraum für Kinder – Caritas Kinderdorf Irschenberg

 

Therapeutische Wohngruppe - Caritas Kinderdorf Irschenberg ***

19.06.2024 Pressemitteilung ***

Neuer Schutz- und Lebensraum für Kinder

Neuer Schutz-und Lebensraum für Kinder Im Caritas Kinderdorf Irschenberg gibt es seit Anfang des Jahres eine Wohngruppe, bei der vieles neu ist: Das Konzept, einige Kinder und die Mitarbeitenden. In dieser Kinderdorffamilie leben weniger Kinder, die von mehr pädagogischen Fachkräften betreut werden. Dies ermöglicht eine intensivere Begleitung der Kinder, unter denen zwei sind, die einen etwas höheren Betreuungsbedarf sowohl im pädagogischen und schulischen Bereich als auch im Bereich der Alltagsbewältigung haben.

Rebecca Hodbod (26) leitet die neue Wohngruppe im Kinderdorf mit ihrem sechsköpfigen Team, zu dem auch Werksstudentin Stephanie Schulz (21) und ihr Hund Nala gehören.

Die stellvertretende Dorfleiterin Annette Ehnes beschreibt die neue heilpädagogische Wohngruppe mit zwei integrierten therapeutischen Plätzen so: „Hier finden die Kinder ein neues Zuhause, die aufgrund der herausfordernden Erfahrungen in ihrem bisherigen Leben Formen des Verhaltens gefunden haben, die für sie zwar Lösungen darstellen, jedoch nicht der allgemeinen Norm entsprechen. Beispielsweise sieht ein Kind, das in der Schule Probleme hat, die Lösung darin, nicht mehr hinzugehen. Kinder brauchen ein Umfeld, das ihnen Werte und Sicherheit vermittelt. Wenn ein Kind von klein auf von den Eltern nicht erfahren durfte, dass es im Zusammenleben bestimmte Regeln gibt, dann interpretiert das Kind den Rahmen selbst. Nach außen wirkt es dann möglicherweise „aggressiv“ – für das Kind ist es jedoch ein Weg, um mit seiner schwierigen Situation klarzukommen.“

Für Kinder und Jugendliche, die auf Grund ihres traumatischen Lebenslaufs auffällige Verhaltensweisen zeigen, gibt es im System der Kinder- und Jugendhilfe bislang wenig Angebote. Dem wirkt das Caritas Kinderdorf Irschenberg mit der neuen Wohngruppe entgegen, die von der Sozialpädagogin Rebecca Hodbod geleitet wird. Dafür hat sie ein neues Team, bestehend aus sechs pädagogischen Fachkräften in Vollzeit mit unterschiedlichen Zusatzqualifikationen. Sie bringen Alltags- und Medienkompetenz ein, sind in Erlebnispädagogik und traumasensibler Pädagogik sowie im Präventionsbereich geschult. Unterstützt werden sie von einer Psychologin und den weiteren Fachdiensten des Kinderdorfs.

Die 26-jährige hat während ihres Studiums bereits durch ihre Arbeit in einer systemisch-therapeutischen Wohngruppe in München Erfahrungen in diesem Gebiet gesammelt. Zudem bringt sie eine Weiterbildung zur Prävention von sexuellem Missbrauch von Kindern mit. Nach einem halben Jahr im Kinderdorf blickt sie positiv auf die ersten Monate zurück: „Mir gefällt, dass ich hier die Freiheit bekomme, gemeinsam mit dem Team Dinge zu gestalten und Ideen einzubringen, um die Kinder adäquat betreuen und fördern zu können und ihrem erhöhten pädagogischen Bedarf individuell gerecht zu werden. Das ist ein fortlaufender Prozess, auf den ich mich freue. “

Wenn Kinder auf warmherzige Zuwendung und verlässliche Beziehung zu erwachsenen Betreuungspersonen verzichten mussten, das kindliche Bedürfnis nach Sicherheit erschüttert wurde, dann führt das in vielen Fällen zu einer Beeinträchtigung der psychischen Entwicklung. Das Betreuungsangebot richtet sich an Mädchen und Jungen im Alter zwischen drei und 12 Jahren, die unter Entwicklungsrückständen, Beziehungsunsicherheiten, fehlenden Sozialkompetenzen und Alltagsfertigkeiten leiden. Diese spezielle heilpädagogische Wohngruppe versteht sich als Schutz- und Lebensraum für Kinder und Jugendliche in besonders schwierigen Lebenssituationen. Sie ist als Lernraum angelegt mit dem Ziel, Entwicklungsverzögerungen aufzuholen und altersgemäße Kompetenzen und Fähigkeiten zu entwickeln.

Die intensive pädagogische und psychologische Betreuung gewährleistet die Vernetzung von heilpädagogischer Fürsorge und Begleitung in enger Zusammenarbeit mit Kindergarten, Schule, Therapie und dem Herkunftssystem. Die Einbettung der beiden Kinder mit erhöhtem individuellem Bedarf in einer Wohngruppe mit Kindern mit normalem Förderbedarf ermöglicht, dass sie voneinander lernen. Gemeinsam gestaltet es sich leichter, soziale Fähigkeiten wie den Aufbau von Beziehungen, das Verständnis für soziale Signale, die Entwicklung alternativer Verhaltensmöglichkeiten und Konfliktlösungsstrategien zu erlernen.

Kinder, die Vernachlässigung, häusliche Gewalt, Missbrauch oder andere Formen der Gefährdung erlebt haben, leiden oftmals massiv unter den Folgen. Die traumatischen Erfahrungen in jungen Jahren können zu tiefgreifenden Entwicklungsstörungen, sozialen und gesundheitlichen Problemen führen.

Sozialpädagogin Rebecca Hodbod weist darauf hin: „Wir achten bei der Aufnahme von Mädchen und Jungen genau auf die Zusammenstellung der Gruppe. Damit die betroffenen Kinder einen sicheren Hafen vorfinden, wo sie von uns individuelle Unterstützung erhalten. So bekommen Sie die Chance, sich im Leben gestärkt neu zu orientieren, soziale, schulische und berufliche Perspektiven zu entwickeln und in gesunden Beziehungen zu leben, um eine gesellschaftliche Integration zu erreichen.“

Dass das Kinderdorf mit dem neuen Konzept den richtigen Ansatz hat, den Kindern und Jugendlichen die passende Hilfestellung geben zu können, davon ist Dorfleiterin Pia Klapos überzeugt: „Das Caritas Kinderdorf hat sich in den vergangenen 50 Jahren stetig weiterentwickelt, um den sich verändernden Anforderungen an die stationäre Jugendhilfe adäquat zu begegnen. Uns ist wichtig, dass wir neben den bewährten Konzepte - wie unser in der Region einmaliges Hauselternmodell - mit zukunftsorientierten Angeboten unser Kinderdorf zielgerichtet erweitern, um jungen Menschen die für sie passende Lösungen anbieten zu können.“

Foto u. Text: F. Lintz, bfl-relations

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